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"Bist du mein Dad?" fragte Annalou aufgeregt. Plötzlich wurde
sie unsicher und sah Kelly an. "Mom?"
"Sag es ihr, Kelly", forderte Gianfranco sie auf. Seine Stimme
klang seidenweich.
Sekundenlang war sie sprachlos. Erst als Annalou nach Ostern
in den
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Kindergarten gekommen war, war ihr aufgefallen, dass sie kein-
en Vater hatte.
Kelly hatte ihr erzählt, ihr Dad wohne ganz weit weg, sonst
nichts. Während sie ihr Kind und Gianfranco mit seiner triumphi-
erenden Miene betrachtete, hatte sie das Gefühl, in der Falle zu
sitzen.
Ja, Liebes", sagte sie. "Er ist dein Dad."
Annalou warf sich ihrem Vater in die Arme. "Du bist wirklich
mein Dad.
Onkel Tom musste in den Himmel gehen und hat dich zu mir
geschickt", fügte sie mit kindlicher Logik hinzu.
Gianfranco drückte sie fest an sich. Ja, so ungefähr." Er schaute
Kelly hasserfüllt an, während er mit einer einzigen geschmeidigen
Bewegung mit dem Kind auf dem Arm aufstand. "Aber ich bleibe
für immer bei dir", versprach er Annalou.
Dann hob er stolz den Kopf und musterte zufrieden Kellys
blasses Gesicht.
"Das stimmt doch, Mom, oder?" fragte er spöttisch.
Kelly fing langsam an, die neue Situation zu begreifen. Es war
ihr einmal gelungen, vor Gianfranco zu flüchten. Doch er würde
nicht zulassen, dass sie es ein zweites Mal schaffte, jedenfalls nicht
mit ihrem Kind. Auf sie selbst konnte er wahrscheinlich noch
genauso gut verzichten wie vor drei Jahren.
"Mom?" Annalou sah sie erwartungsvoll an.
Plötzlich fühlte Kelly sich schuldig, und sie hatte Angst vor der
Zukunft. Sie konnte jedoch nichts anderes tun, als ihm
zuzustimmen.
Später nahm Kelly Gianfranco mit in das Cottage, das Tom ihr
vererbt hatte.
Sie hatte keine andere Wahl.
"Lies mir eine Geschichte vor, Dad", bat Annalou ihn, nachdem
Kelly sie ins Bett gebracht hatte. "Bitte."
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Kelly verspürte so etwas wie Eifersucht. Ihre Tochter war schon
ganz in seinen Bann geraten. Keine Frau zwischen drei und
dreiundneunzig kann seinem
Charme widerstehen, dachte Kelly. In dem einen Arm hielt er
Annalou, mit der anderen Hand hielt er das Buch. Ja, jede Frau war
von ihm fasziniert. Ich bin da leider keine Ausnahme, gestand Kelly
sich bestürzt ein.
Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. "Gute Nacht,
Liebes." Sie küsste ihre Tochter auf die Wange und fügte hinzu:
"Dein Dad kann dich zudecken."
Dann eilte sie aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. In der
Küche verzog sie das Gesicht. Es hatte weiße Bohnen in To-
matensoße und Toast zum
Abendessen gegeben, Annalous Lieblingsgericht. Gianfrancos
Geschmack war
es bestimmt nicht. Rasch wusch sie das Geschirr ab und räumte
auf, um sich abzulenken. Anschließend ging sie in das Wohnzim-
mer und stellte sich ans
Fenster. Sie blickte hinaus auf den Strand und das Meer.
Ich war so zufrieden hier, überlegte sie. In dem Cottage, einer
ausgebauten Scheune, gab es ein großes Wohnzimmer, die Küche
und einen
Hauswirtschaftsraum. Die Treppe führte auf eine Galerie mit
zwei
Schlafzimmern und einem Badezimmer. Das Haus stand außer-
halb eines kleinen Fischerdorfs.
Wenn doch Tom noch hier wäre, dachte sie und konnte die
Tränen kaum
zurückhalten. Er wüsste, was zu tun wäre. Schließlich straffte sie
die Schultern und atmete tief ein. In den vergangenen drei Jahren
war sie erwachsen
geworden. Sie war nicht mehr das naive junge Mädchen, das
Gianfrancos
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Heiratsantrag begeistert angenommen und sich geschmeichelt
gefühlt hatte, weil er es durch einen Privatdetektiv hatte suchen
lassen.
"Das ist ein gutes Versteck", ertönte plötzlich seine tiefe Stimme
hinter ihr.
Kelly wirbelte herum. Sie hatte ihn nicht kommen gehört. "Wie
hast du mich gefunden?" fragte sie. "Hast du wieder einen Privatde-
tektiv eingeschaltet?"
Gianfranco sah sie sekundenlang aus halb geschlossenen Augen
an. "Dein Freund Tom hat mir geschrieben.
Kelly wurde blass. "Nein, das glaube ich dir nicht."
Er zuckte die Schultern. "Wie du willst." Er durchquerte den
Raum und ließ sich auf das Ledersofa sinken. "Es ist jetzt sowieso
egal. Aber ich muss sagen, das hast du gut gemacht. Zuerst habe ich
gedacht, du würdest nach der Geburt noch an Depressionen leiden.
Dr. Credo hat mir jedoch versichert, du hättest die Praxis gesund
und munter verlassen. Er hat dir sogar die Antibabypille für sechs
Monate mitgegeben", fügte er spöttisch hinzu.
Dann ist ihm natürlich klar, dass ich ihn damals belogen habe,
überlegte sie und sah ihn aufmerksam an.
"Du bist eine gute Schauspielerin", stellte er zynisch fest. "Ich
habe die besten Detektive beauftragt, dich ausfindig zu machen,
und ein halbes Vermögen dafür ausgegeben. Doch nachdem du das
Hotel in London verlassen hattest, verlor sich deine Spur. Du hast
kaum Verwandte. Man konnte nur einen Cousin deines Vaters in
Bristol aufspüren. Deine Mutter ist in einem Waisenhaus
aufgewachsen. Du hast großes Glück gehabt, dass du Tom
kennen gelernt hast.
Sonst hättest du nicht so leicht untertauchen können."
Mit wachsendem Unbehagen hörte Kelly ihm zu. Es stimmte
alles, was er
erzählte. Nur dass Tom ihr Nennonkel war, schien er nicht zu
wissen. Sie fühlte sich plötzlich ganz elend und setzte sich in den
Sessel. Tom hatte sie verraten.
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Sie konnte es kaum glauben. "Wann hat er dir geschrieben?"
fragte sie ruhig.
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